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Fehlerquote halbiert

WMS Der Logistikdienstleister Hanse-Service hat 300.000 Euro in Software investiert, die verschiedene Branchenanforderungen in drei Lagern abdeckt.

Neben dem Hauptstandbein Textillogistik konzentriert sich die Hamburger Hanse-Service Internationale Fachspedition GmbH auch auf die Pharma- und Lebensmittellogistik. Im dritten Geschäftsbereich Technologielogistik importiert Hanse-Service unter dem Markenmanen „Elogisticspartner“ pro Jahr etwa eine Million Solarmodule in 1.200 Containern. Diese werden in Hamburg gelagert , zu neuen Lieferungen zusammengestellt und an die europäischen Abnehmer geliefert. So unterschiedlich die drei Geschäftsbereiche sind, so komplex sind auch die Kundenanforderungen an die Lagerung, die Hanse-Service auf 12.000 Quadratmeter Lagerfläche , verteilt auf drei Standorte im Hamburger Süden, abgewickelt. Jährlich verlassen 100.000 Pakete sowie 20.000 Paletten im Speditionsversand die Hallen.

Rückverfolgbarkeit wichtig

Um die komplexen logistischen Prozesse effizienter zu steuern, entschied sich das Unternehmen im Dezember  2011 für das Warehouse Management System (WMS) „inconsoWMS S“ der Bad Nauheimer Inconso AG. Damals wurden wir als Biologistiker zertifiziert und als Pharmalogistiker auditiert. Beide Bereiche verlangen eine 100-prozentige Rückverfolgbarkeit der Produkte, etwa für Rückrufaktionen. Das konnte unsere damalige Software nicht leisten. Zudem lief diese auch nicht auf Scannerbasis , sondern manuell“, erinnert sich Thorsten Eckel, Geschäftsführer von Hanse-Service , an die Beweggründe für den Softwarewechsel.

Bei der Inconso-Lösung überzeugt ihn vor allem deren modularer Aufbau.“Wir konntenuns nach dem Baukastenprinzip die für uns wichtigen Module zusammenstellen“, begründet der Manager die Wahl. Gemeinsam erstellten die Partner das Pflichtenheft und stimmten sich in Workshops und weiteren terminen eng ab.“Bei Änderungswünschen wussten wir dann sofort , an wen wir uns wenden konnten. Selbst während der Implementierung konnten noch einzelne Prozesse ohne größere Störungen umgestellt werden“, erinnert sich Eckel. Zu Projektbeginn wurden zunächst die Regale in den Lagern mit Barcodes und Stellplatzetiketten ausgezeichnet. Sechs Monate nach der Auftragsvergabe , im Juni 2012, ging die neue Lösung schließlich in Betrieb. Zunächst wurden zehn Kunden angebunden , die restlichen schrittweise in den darauffolgenden drei Monaten. „Es war eine Herausforderung, die Anforderungen der verschiedenen Kunden abzubilden“, begründet Eckel die Vorgehensweise. Auch die Mitarbeiter hätten vier Wochen Einarbeitungszeit gebraucht, bis alle Prozesse flüssig liefen.

Wegoptimiert durchs Lager

Heute werden sie wegoptimiert mit Handscannern der Panda Products Barcode-Systeme GmbH, Norderstedt, durchs Lager geführt.“ Dank der computergesteuerten Lagerbestandsführung entfallen Suchzeiten“, erklärt Eckel. Das neue Tool berücksichtigt dabei alle branchenspezifischen Besonderheiten der zu bewegenden Waren. Anhand der Seriennummer lässt sich beispielsweise jederzeit zurückverfolgen ,von wem das einzelne Solarpanel angeliefert und an welchen Kunden es ausgeliefert wurde. In der Lebensmittel- und Pharmalogistik muss Hanse-Service neben Verpackung, Stückzahl und –größe auch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) im Auge behalten. Daneben muss der Dienstleister auch das Produktions- und Lieferdatum, die Temperatur, Qualität und Kennzeichen des Lieferanten bei jedem Kommissionier- oder Auslieferungsschritt im Blick haben. Eine funktionierende Chargenverfolgung ist im Lebensmittelbereich Pflicht, zumal Hanse-Service als Lagerhalter für Bio-Produkte zugelassen ist. Bei der Lagerung von Kleidungsstücken stehen wiederum andere Kriterien im Vordergrund. Zum einen hat Hanse-Service unterschiedliche Lagerbereiche für Karton, Hänge- und Liegeware eingerichtet. Zum anderen müssen für Produktionsaufträge Sortimente aufgelöst und Kartons umgepackt werden. Außerdem sind Sortimente unterschiedlich gebündelt, teilweise nach Größen, oft aber auch nach Farben. Deshalb müssen diese Daten vom System erfasst werden, damit beim Umpacken keine dieser Informationen verloren gehen.

Staplerleitsystem integriert

Das neue WMS verwaltet alle Basisprozesse in Wareneingang, – ausgang und Kommissionierung . Aufgrund der chaotischen Lagerführung ist dabei die Stellplatzverwaltung ein unverzichtbarer Bestandteil. Des Weiteren hat Inconso zur Überwachung von Flurförderzeugen und Lagertechnik sein Modul „Material Flow Control System“ als Staplerleitsystem integriert. Damit kann Hanse-Service Transporte situationsabhängig planen und optimieren. Dazu werden die einzelnen Transporte in Teilschritte zerlegt, mittels der Staplersteuerung durchgeführt, überwacht zurückgemeldet. Darüber hinaus bietet die neue Software Warenein- und ausgangsschnittstellen zu den ERP-Systemen oder Webshops der Kunden. Über das integrierte Modul „eLog“ lassen sich Daten in einer Browserumgebung mit angeschlossenen und zugelassenen Parteien austauschen. Neben Bestandsinformationen kann Hanse-Service über dieses Portal auch Warenavisierungen übermitteln. Die Kunden können sich über diese Internetplattform eigenständig über alle Warenbewegungen informieren und auch selbst  Track & Trace-Services anbieten. „Insgesamt haben sie mehr Transparenz und wir weniger Rückfragen und mehr Zeit fürs Kerngeschäft“, erklärt Eckel. Und die Effizienz zusätzlich zu steigern, implementierte der Dienstleister im Oktober 2013 noch das Tool „Multi-Order-Picking“ von Inconso. Damit können die Kommissionierer im Lager jetzt bis zu zwölf Aufträge gleichzeitig bearbeiten. Noch bis Ende April 2014 führt Hanse-Service derzeit ein weiteres Modul für die permanente Inventur ein. Ingesamt flossen bisher etwa 300.000 Euro in die Soft- und Hardware, inklusive Scanner, Computer und Servicetechnik. Eckel rechnet mit einer Amortisation der Investition innerhalb von vier bis fünf Jahren. Mit den ersten Projektergebnissen ist er zufrieden. Nach seiner Aussage hat sich die Fehlerquote in der Kommissionierung halbiert – von etwa einem Prozentauf 0,5 Prozent. Neben verbesserten Sicherheitsstandards seien mit der neuen Lösung auch genauere Auswertungen möglich. „ So können wir unsere Kosten-Nutzen-Rechnung bis auf die Palette oder den Karton genau herunterbrechen“, betont der Geschäftsführer. Dank des modularen Aufbaus der Lösung lassen sich zukünftig noch weitere Bereiche ergänzen.“Momentan legen wir verstärktes Augenmerk auf die Technologielogistik. In Zukunft werden wir sämtliche logistischen Prozesse rund um erneuerbare Energien betreuen. Ein weiterer Schwerpunkt, den wir ausbauen wollen, wird der Pharma- und Biolebensmittelbereich sein“, verrät Eckel.

Info:

Im Schnitt beschäftigt die Hanse-Service internationale Fachspedition mit Sitz in Hamburg 50 Mitarbeiter, davon 30 Festangestellte. Der Logistikdienstleister erzielt jährlich einen Umsatz von etwa zehn Millionen Euro.

Pro Jahr importiert das Unternehmen etwa eine Million Solarmodule in1.200 Containern.